Nussknacker
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Material und Verarbeitung: Die feine Bemalung und die filigranen Details können durch die mechanische Belastung beim Nüsseknacken beschädigt werden. Zudem ist das Holz oft nicht für hohe Belastungen ausgelegt.
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Mechanik: Die Mechanik solcher Nussknacker ist häufig nicht robust genug, um die harte Schale von Nüssen zu knacken, ohne Schaden zu nehmen. Dies kann zu Brüchen oder Rissen führen.
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Wert: Als Kunsthandwerksprodukte haben sie oft einen hohen Sammlerwert. Die Benutzung zum Nüsseknacken könnte diesen Wert erheblich mindern.
Der Nussknacker aus dem Erzgebirge
Der Nussknacker gehört im Erzgebirge zu Weihnachten wie der Christstollen. Nach wie vor wird er in den einheimischen Handwerksbetrieben hergestellt. In circa 130 einzelnen Arbeitsschritten entsteht solch eine Figur. Verarbeitet wird fast nur einheimisches Holz, zum Beispiel Fichte, Buche , Erle und Linde. Die Bärte der hochwertigen Nussknacker sind meist aus Kaninchenfell. Verzierungen sind nicht selten aus Leder oder Stoffen.
Die Geschichte des Erzgebirgischen Nussknackers
Die ersten Nüsse knackenden Figuren traten um 1650 in Berchtesgaden und ab 1735 in Sonneberg in Erscheinung. In der kleinen Seiffener Werkstatt von Wilhelm Friedrich Füchtner erblickte der erste Erzgebirgische Nussknacker das Licht der Welt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekam er dort das Gewand eines Königs. Die nachfolgenden Exemplare waren andere Figuren der Obrigkeit. So wurden Gendarmen, Könige, Soldaten oder Jäger gefertigt. Sie hatten stets einen sehr grimmigen Ausdruck, was man als stille Satire gegenüber der Obrigkeit verstehen durfte. Die arbeitende Gesellschaft wurden hingegen eher in der Figur des Räuchermannes festgehalten.
Heute gibt es unzählige Motive, die den Nussbeißern als Vorbild dienen. Beliebte Figuren sind:
- Weihnachtsmann
- König
- Förster, Jäger
- Bergmann
- Soldat
- Berufe, zum Beispiel Polizist, Schornsteinfeger oder Nachtwächter
- Mäusekönig
Das Reiterlein
Das Reiterlein stellt eine besondere Form des Nussknackers dar. Im Jahr 1935 wurde es in Olbernhau als Winterhilfsabzeichen entworfen. Man bekam dieses, wenn man eine Spende für notleidende Familien abgab. Damals war es noch ein kleiner Anstecker. Das Motiv war sehr beliebt. Im Jahre 1968 wurde das Reiterlein erstmals in Serie produziert.
Kann er denn nun Nüsse knacken?
In erster Linie sind die Nussknacker Dekorationsartikel. Die größeren Modelle können aber durchaus Nüsse knacken. Soll er dies öfters tun, muss man aber bedenken, dass es zu Nutzungsspuren kommen wird. Die kleineren Nussknacker sind definitiv ungeeignet für diesen Zweck.
Das Nussknackermuseum
In Neuhausen im Erzgebirge findet man das erste Europäische Nusknackermuseum. Dort sind fast 6000 Exemplare aus aller Welt ausgestellt. Ein 10,10 Meter hoher Nussknacker begrüßt einen schon von Weitem. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert.